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10 Dinge, die wir nie für möglich gehalten hätten, bevor wir Eltern wurden
„Im Wohnzimmer werden wir die Babyspielsachen immer aufräumen, sie hat immerhin ein eigenes Kinderzimmer!“ Hat sie tatsächlich, unsere Tochter. Aber am nächsten Tag spielt sie doch eh wieder damit, hält sich mal hier mal dort auf und wie praktisch ist es, jederzeit Spielsachen bereit zu haben? Ihr ahnt es – unser Wohnzimmer gleicht einem Spielwarenladen. Und unser Esstisch auch. Und selbst im Bad finden wir ein Schmusetuch, einen Bauklotz und einen Schnuller. Stört es uns? Nein. Hätten wir je gedacht, dass es so sein wird? Nein. Wird es sich ändern, wenn unsere Tochter größer wird? Die Antwort kennt ihr. Wir leben hier als Familie gemeinsam in unserem Haus. Meine Sonnenbrille…
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Perspektivwechsel
Mindestens einmal im Kita-Jahr gestalte ich mit meinem Team einen pädagogischen Klausurtag zum Thema „pädagogische Haltung“. Ich finde es sehr wichtig, die eigene Haltung regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls auch zu korrigieren, Teamprozesse zu betrachten und die pädagogische Arbeit im Team zu evaluieren. Meine Teams, mit denen ich bisher gearbeitet habe, arbeiten alle wertschätzend und bindungsorientiert – bei letzterem oft auf einem guten Weg dahin. Ich habe das Glück, immer bei Trägern gearbeitet zu haben, die eine wunderbare Haltung Kindern gegenüber nicht nur in der Konzeption stehen haben, sondern diese auch leben. Tag für Tag. Vertreten durch ihre Fach – und Führungskräfte natürlich. Die Sicherstellung der Umsetzung des Konzeptes fällt…
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„Dein Kind ist ein Mama-Kind!“
Hände hoch, wer diesen Spruch auch schon mal gehört hat. Meine Tochter ist 9 Monate alt. Die meiste Zeit ihres Lebens hat sie bisher mit mir, ihrer Mutter verbracht. Die zweitmeiste Zeit mit ihrem Vater. Zuvor war sie über 9 Monate in meinem Bauch. Es wäre also höchst verwunderlich, wenn sie kein Mama-Kind wäre, sondern ihre engste Bezugsperson die Metzgerin vom Dorf wäre. Unsere Tochter ist kein Mama-Kind. Sie ist, wenn überhaupt, ein „Mama – und Papa-Kind“ und das soll sie bitte auch sein. Wir sind immerhin ihre Eltern. In erster Linie aber ist unsere Tochter sie selbst und holt sich das, was sie braucht, um ihre Bedürfnisse zu stillen.…
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Bitte entspannt euch, liebe Eltern
Wenn ich gefragt werde, wie wir unsere Tochter erziehen möchten, dann antworte ich zuerst, dass wir sie gar nicht erziehen. Wir begleiten sie durchs Leben und ziehen nicht an ihr. Ansonsten aber mit viel „Liebe und Spuke“. Und eigentlich ist diese Frage damit auch beantwortet. Eigentlich gibt es aber nicht und somit möchte ich ein paar Zeilen dazu schreiben. In der Geburtsanzeige unserer Tochter stand der Text von Bettina Wegner aus dem Song „Kinder“. Sind so kleine Hände, winzge Finger dran. Darf man nie drauf schlagen, die zerbrechen dann. Sind so kleine Füße, mit so kleinen Zehn. Darf man nie drauf treten, könn sie sonst nicht gehn. Sind so…
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Irgendwann tanzt sie euch noch auf der Nase herum – Sprüche, die alle Eltern wohl schon mal gehört haben
„Mein Kind ist gerade mal 7 Monate alt und noch könnte sie dies ohne Probleme tun. Wenn auch noch nicht ohne meine Hilfe, aber Hauptsache, sie tanzt, oder? Später würde es natürlich problematischer, denn wer möchte schon ein 15 Kilo Kind auf seiner Nase tanzen haben? Vielleicht sollten wir unser Konzept der Begleitung unserer Tochter doch nochmal überlegen. Meine Nase würde es ihr danken“. So oder so ähnlich könnte eine adäquate Antwort auf so einen Kommentar lauten. Kommentare und Bemerkungen wie diese gibt es ja viele, für uns, für fast alle Eltern, die wir kennen. Schreibe ich einen entsprechenden Tweet auf Twitter, lese ich viele entsprechend erlebte Beispiele in den…
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Der Chef bin ich – Machtstrukturen in der Erziehung
Vor kurzem erhielt meine Freundin, Psychologin und Mutter eines 11 Monate alten Jungen, einen Newsletter einer Redaktion, die wöchentlich Tipps und Inspirationen an Schwangere und Mütter versendet. Auch ich bin bei diesem Newsletter registriert, manchmal tauschen wir uns darüber aus. Unter der Rubrik Merkzettel fand sich folgender Satz: „Der Chef bist du – das dem Kind klar machen“. Sie machte einen Screenshot von diesem Text und schickte ihn mir. Wir waren beide entsetzt, fassungslos und wütend. Wie kann es sein, dass so ein Satz in einem Newsletter steht, der vermutlich tausendfach an viele Mütter versendet wird? Wir entschieden uns, einen Leserbrief zu schreiben, denn so eine Formulierung demonstriert nur eines:…
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„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. (Afrikanisches Sprichwort) – lasst den Kindern ihre Zeit, sich zu entwickeln.
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“. (Afrikanisches Sprichwort). Würde mir wohl jeder zustimmen. Übertragen auf die Entwicklung von Kindern wäre wohl auch überall wohlwollendes Nicken zu sehen. Und dann kommen die U – Untersuchungen. Auf Twitter hat sich eine Unterhaltung ergeben, die mich sehr beschäftigt. Als Pädagogin. Als Mutter. Lustig gemeint ging es am Anfang darum, dass ein Baby so eine Untersuchung ‚bestehen‘ oder ‚durchfallen‘ könne. Es folgten witzige Dialoge und es war klar, dass diese Formulierungen in keinster Weise ernst gemeint waren. Schnell wurde allerdings Ernst daraus. Ich las von Ärzten, die streng nach Entwicklungskalender urteilen und abstempeln. Eltern zutiefst verunsichern und mit einem Gefühl des…